Kokosöl/Kokosfett, Palmöl, Transfettsäuren

Kokosöl/Kokosfett

Kokosöl wurde teilweise wie ein Allheilmittel beworben. Es besteht allerdings zu 90% aus gesättigten Fettsäuren, hat eine Cholesterin-erhöhende Wirkung und könnte so möglicherweise zu einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse führen. Andererseits sind in Kokosöl mittelkettige Fettsäuren enthalten, die eine gute Darmgesundheit fördern können. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist Kokosöl insgesamt weniger ungesund als andere gesättigte Fette, aber aus kardiologischer Sicht sicher nicht das Öl der Wahl und sollte nicht übermäßig viel verzehrt werden. 

Palmöl

Palmöl besteht wie Kokosöl vor allem aus ungesättigten Fettsäuren. Es kann den Cholsterinspiegel und insbesondere das LDL-Cholesterin steigern und zu Übergewicht beitragen. Aus Sicht der Prävention von Herz-Kreislauf-Ereignissen ist es nicht zu empfehlen. Palmöl ist in sehr vielen industriell verarbeiteten Produkten zugesetzt, selbst in Bio-Mandelmus oder ähnlichem – deshalb lohnt es sich immer, die Zutatenliste gut zu lesen. 

Transfettsäuren

Diesen bist Du vielleicht noch nicht bewusst begegnet, aber sie befinden sich in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln, in Fleisch, Milch und in Milchprodukten. Transfettsäuren sind dafür bekannt, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen und zur Entwicklung von Fettstoffwechselstörungen beitragen können. Sie werden mit erhöhten Trigylceridwerten, erhöhtem Gesamt- und LDL-Cholesterin („schlechtem“ Cholesterin) und erniedrigtem HDL-Cholesterin („gutem“ Cholesterin) in Verbindung gebracht. Weiterhin zeigten sich Hinweise, dass sich insbesondere vermehrt kleine dichte LDL-Partikel bilden und der Lipoprotein(a)-Wert durch die Zufuhr von Transfettsäuren erhöht wird, beides sind sehr spezifische Risikofaktoren für die Entwicklung einer koronaren Herzerkrankung. Transfettsäuren entsehen aus ungesättigten Fettsäuren, wenn sie sich sich durch Verarbeitungsprozesse in der Lebensmittelindustrie oder durch Mikroorganismen im Körper von wiederkäuenden Tieren (u.a. Rind/Kalb, Schaf/Lamm, Ziege, Hirsch/Reh) in ihrer chemischen Konfiguration ändern. Es gibt keine Menge an Transfettsäuren, deren Aufnahme als sicher bezeichnet werden kann. 

In Kuhmilch schwankt der Transfettsäurengehalt zwischen 1,8 und 8,6% des Gesamtfettes, abhängig von Fütterungs- und Haltungsbedingungen. In Schafskäse sind es um 5%, in Ziegen- oder Kuhmilchkäse um 3% des Gesamtfettes. Bei Lammfleisch machen Transfettsäuren etwa 9% des Gesamtfettes aus, bei Rindfleisch etwa 2-7%. 

In industriellen Verarbeitungsprozessen entstehen Transfette bei Hydrierungsprozessen und der Teilhärtung pflanzlicher Öle. Hierdurch war ehemals in Margarine in erheblichen Mengen Transfettsäuren enthalten (17-22% 1995/1996),. Auch in Back- und Süßwaren, frittierten Kartoffelprodukten und Fertiggerichten/Fertigpizza waren die Mengen an enthaltenen Transfettsäuren teils hoch. 2012 wurde in Deutschland eine Leitlinie zur Minimierung von Transfettsäuren in Lebensmitteln verabschiedet. Untersuchungen zeigten, dass die Hersteller zumindest in Deutschland und Westeuropa den Gehalt der Transfettsäuren inzwischen auf ein niedriges Niveau senken konnten, in dem sie nun z.B. die Fette durchhärten oder teils ersetzen, in der Regel liegen die Werte nun unter 2% bezogen auf den Gesamtfettgehalt. Der Austausch von teilgehärteten Fetten durch tierische oder tropische (Palm- oder Kokosöl) Fette erhöht jedoch die Zufuhr gesättigter Fettsäuren, von denen ebenfalls negative gesundheitliche Wirkungen bekannt sind.  

Du minimierst Deine Aufnahme von unvorteilhaften Fetten am besten, indem Du die Aufnahme tierischer Produkte minimierst und anstelle von Industrieprodukten und Fertiggerichten besser frische und unverarbeitete Zutaten zubereitest.